Was ist ein Familienbuch?

Was ist ein Familienbuch?

In Familienbüchern werden Familienangehörige tabellarisch oder in Listen dargestellt, um die verwandtschaftlichen Beziehungen innerhalb der Familien darstellen zu können. Sie unterscheiden sich von Stamm- oder Ahnenbäumen vor allem durch ihre platzsparende Darstellungsform. Im digitalen Zeitalter sind es immer häufiger elektronische Datenbanken, jedoch wird die Bezeichnung (Orts-)Familienbuch auch für die digitale Form der Darstellung genutzt.

Das genealogische Handbuch des Adels.

Ein genealogisches Handbuch ist eine Zusammenstellung von Familien und deren Abstammung. Früher und war es für die Herrschenden wichtig zu wissen, wer und seit wann zum „Who is Who“ gehört. Geheiratet wurde fast immer nur standesgemäß. Dafür brauchte es dann schon ein Nachschlagewerk. Ein solches gab es dann mit dem Genealogischen Handbuch des Adels, verlegt erstmalig 1763 bei C. W. Ettinger in Gotha, woher sich der gebräuchliche Kurzname „Der Gotha“ ableitete. Ab 1785 wurde das Handbuch im Justus-Perthes-Verlag Gotha unter dem Titel „Gothaischer Hof-Kalender zum Nutzen und Vergnügen eingerichtet“ verlegt. Spätere Ausgaben erhielten zwischenzeitlich auch den Titel „Almanach de Gotha„. Heute heißt der „Gotha“ wieder „Genealogisches Handbuch des Adels„.

2014 Almanach de Gotha Covers

Ortsfamilienbücher

Ortsfamilienforscher haben einen etwas anderen, erweiterten Fokus als der normale „Ahnenforscher“. Statt sich ausschließlich auf die eigenen Vorfahren zu beschränken, werden sämtliche Einwohner eines Dorfes und der näheren Umgebung unter die Lupe genommen. Sie schaffen Sekundärquellen, die es anderen Familienforschern erleichtern, ihre eigene Familienforschung voranzutreiben. Nicht jeder hat Zeit, alle Primärquellen wie die Kirchenbücher von vorn bis hinten nach Hinweisen zu durchsuchen. In den älteren Quellen fehlen Namens-, Orts-, und Berufsregister und manch einer kann die Schrift wenn überhaupt nur mühevoll entziffern.

Es geht in der Ortsfamilienforschung nicht nur um die verwandtschaftlichen Beziehungen sondern auch um soziale, politische und religiöse Strukturen. Um Wachstum und Niedergang dörflicher Gemeinschaften, Kriege, Seuchen und Migrationen.

Es geht darum, aus der Geschichte etwas Menschliches zu machen. Gebäude wurden von Menschen gebaut, Menschen führten Kriege und litten darunter, sie wurden von Krankheiten befallen oder sie begruben ihre Kinder im Säuglingsalter. Sie wanderten ein und aus. Die einzelnen Schicksale biografisch zu erfassen und in einen regionalen Konsens zu bringen ist die Aufgabe einer Ortsfamilienforschung.

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