Am letzten Wochenende hatte ich die Gelegenheit, meine Arbeit am Familienbuch Drei Gleichen in Mühlberg vorzustellen.
Die Einladung erfolgte durch Frau Anke Kretzschmar, welche in der Gemeinde Drei Gleichen für die Touristinfo/Kulturscheune Mühlberg verantwortlich ist.
Ich habe Frau Kretzschmar vor drei Jahren im Rahmen des Deutschen Genealogentages in Gotha kennengelernt, als ich dort einen Vortrag über die Thüringer Auswanderer-Datenbank gehalten habe. Da es auch in Mühlberg einige Auswanderer gab, war das Interesse an dem Vortrag groß.
Ebenfalls war ihr bekannt, dass ich bereits seit einigen Jahren die Ortsfamilienbücher Seebergen und Grabsleben bearbeite. Und so ist die Idee entstanden, auch Mühlberg sowie die anderen Dörfer (Cobstädt, Großrettbach, Günthersleben, Wechmar und Wandersleben) der Gemeinde Drei Gleichen mit in das Familienbuch aufzunehmen.
Mühlberg ist bekanntlich das älteste Dorf Thüringens. Zusammen mit Arnstadt wurde es bereits 704 erwähnt. Erwähnenswert für den Familienforscher sind jedoch die bereits 1599 beginnenden Kirchenbücher. Leider sind die ersten Kirchenbücher nicht durchgängig und weisen einige Lücken auf. Teilweise sind diese jedoch durch eine nicht ganz so umfangreiche Zweitschrift des Schuldieners überbrückbar.
Vom Umfang her ist Mühlberg in etwa mit Seebergen vergleichbar, wobei hier wie in den meisten anderen Dörfern die Kirchenbücher erst nach dem 30-jährigen Krieg beginnen. Zusammen mit den ebenfalls vor 1600 beginnenden Kirchenbüchern von Günthersleben können wir jedoch sehr viele genealogische, aber auch regionalhistorische Informationen für die anderen Dörfer ableiten.
Die zahlreich erschienenen Teilnehmern, die nicht nur aus Mühlberg, sondern auch aus den umliegenden Dörfern kamen, konnten sich während des Vortrags ein Bild über meine Arbeit machen. So mancher bot mir seine Hilfe an, was mich sehr gefreut hat.
Die zahlreichen Fragen und Gespräche nach dem Vortrag zeigten, dass es ein großes Interesse an der Geschichte der Dörfer der heutigen Gemeinde Drei Gleichen und seiner Einwohner gibt. Dieses Interesse spornt an, die Arbeit trotz des immensen Aufwands fortzuführen.
Für einen Genealogen, der nicht aus dem Ort oder der Gegend kommt, sind solche Kontakte und Informationen „überlebenswichtig“, um die gewonnenen Erkenntnisse mit Leben zu füllen. Manchmal auch, um an weiterführende Informationen oder Quellen zu gelangen, auf die ich bisher keinen Zugriff habe.
Im Nachgang der Veranstaltung und am Sonntagmorgen habe ich die Gelegenheit genutzt, um einem weiteren Hobby zu föhnen.